(openPR) Der Klimawandel führt, insbesondere in der Oberrhein-Region, zu einer steigenden Zahl an heißen Tagen und wirkt sich damit auf den Alltag, die Lebensqualität und die Gesundheit der Bevölkerung aus. Im Projekt PROLOK („Prozessschema für lokalspezifische Hitzeanpassung in kleinen Kommunen“) sollen nun Wege erforscht werden, wie sich kleine Kommunen besser vor Hitzeereignissen schützen können. Das Projekt wird dazu mit der Gemeinde Ihringen am Kaiserstuhl zusammenarbeiten, die einer der Hitze-Hotspots in Deutschland ist.
Das Projekt PROLOK ist Teil des Innovationscampus-Modells Nachhaltigkeit (ICN) des Landes. Die wissenschaftliche Federführung liegt bei der Universität Freiburg und dem Süddeutschen Klimabüro am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Praxispartner sind der Regionalverband Südlicher Oberrhein und das Beratungsbüro Klima Plus.
Die Ausschreibung für die Pilotkommune war im Juni 2024 über den Regionalverband Südlicher Oberrhein gemeinsam mit der Universität Freiburg, dem KIT und Klima Plus erfolgt. Sie richtete sich an Gemeinden mit 5.000 bis 20.000 Einwohner*innen und einer starken Betroffenheit von Hitze. Aus den drei Bewerberkommunen, die die formalen Kriterien erfüllten, wählten die Projektpartner*innen die Kommune Ihringen als Pilotpartner aus. Prof. Dr. Hartmut Fünfgeld, Inhaber der Professur für Geographie des Globalen Wandels an der Universität Freiburg und Co-Projektleiter von PROLOK erläutert die Entscheidung: „Ihringen gilt bereits heute als einer der Hitze-Hotspots in Deutschland und wird künftig häufiger und intensiver von Hitzeereignissen betroffen sein. Als kleine Gemeinde mit etwa 6.300 Einwohner*innen eignet sie sich hervorragend für die Zielsetzung des Projekts. Die Projektergebnisse können dann auf andere Gemeinden übertragen werden.“
„Wir wollen Klimaforschung nutzbar machen: Mit den Ergebnissen der am KIT verwendeten regionalen Klimamodelle können wir die Akteure vor Ort bei spezifischen Fragestellungen – wie der Hitze in Ihringen – unterstützen“, so PROLOK-Co-Leiter Dr. Hans Schipper, der das Süddeutsche Klimabüro am KIT leitet.
„Die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Einwohnerinnen und Einwohner, insbesondere der ganz jungen und der ganz alten, liegen uns besonders am Herzen“, betont Benedikt Eckerle, Bürgermeister der Gemeinde Ihringen. „Die Teilnahme am PROLOK-Projekt bietet uns die Chance, gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern sowie lokalen Akteuren maßgeschneiderte Lösungen gegen die zunehmende Hitze zu entwickeln und so die Lebensqualität in unserer Gemeinde nachhaltig zu sichern.“
Ziel des Projekts PROLOK ist es, ein Prozessschema zu entwickeln, mit dem kleinere Kommunen trotz begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen präventiv und innovativ mit Hitzegefahren umgehen können. Das entwickelte Prozessschema soll gemeinsam mit der Pilotkommune Ihringen im Zeitraum von Oktober 2024 bis März 2025 im Rahmen von zwei Akteur*innen-Workshops getestet und mit den Erfahrungen aus dem Prozess fortentwickelt werden. Der erste Workshop wird am 21. November 2024 in Ihringen stattfinden.
„Der Innovationscampus Nachhaltigkeit adressiert die großen Herausforderungen unserer Zeit – vom Klimaschutz über Ressourcenschonung bis zur Stadtplanung der Zukunft. Durch Innovationssprünge soll die Oberrheinregion zu einem Leuchtturm der Nachhaltigkeitsforschung werden. Gleichzeitig haben Projekte wie PROLOK das Potenzial, das Leben der Menschen ganz praktisch zu verbessern. So entstehen in der Pilotkommune Ihringen Hitzeschutz-Konzepte, die auf andere Orte übertragen werden können. Diese anwendungsnahe Forschung bringt uns auf dem Weg in eine nachhaltigere Gesellschaft voran“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski zur Entwicklung des Innovationscampus-Modells.
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