Obwohl 27 Millionen Arbeitnehmende in Deutschland per Gesetz Anspruch auf fünf bis zehn Tage bezahlte Freistellung pro Jahr für Weiterbildung haben, nehmen laut ifo-Institut nur rund 3,5 Prozent ihr Recht auf Bildungsurlaub wahr. Ein breites Angebot an Sprachkursen, beruflichen Fortbildungen oder Seminaren rund um mentale oder körperliche Gesundheit bleibt damit ungenutzt.
55 % der Teilnehmenden berichteten von einem besseren Gesundheitszustand nach einem Bildungsurlaub im Bereich mentale oder körperliche Gesundheit.43 % hatten sogar weniger Krankheitstage nach einem gesundheitlich orientierten Bildungsurlaub.
“Unternehmen sollten gesundheitsorientierte Kursangebote als Ergänzung zum eigenen Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) sehen.”
78 % finden Pro-Bildungsurlaub-Unternehmen attraktiver.62 % fühlen sich einem Pro-Bildungsurlaub-Unternehmen gegenüber emotional verbundener.67 % gaben an, dass die Pro-Bildungsurlaub-Haltung eines Unternehmens sogar ihre Wechselbereitschaft beeinflusst, indem sie die Chance, langfristig beim Unternehmen zu bleiben, erhöht.
„Unternehmen, die Bildungsurlaub aktiv fördern, positionieren sich nicht nur im Wettbewerb um Talente besser, sondern schaffen auch eine bessere Unternehmenskultur“, so Körber.
Bildungsurlaub ist mehr als ein gesetzliches Recht – er ist ein unterschätztes Instrument für betriebliche Gesundheitsförderung, Mitarbeiterbindung und Employer Branding.
“Aktuell wird Weiterbildung von vielen Unternehmen noch zu kurz gedacht”, so Lara Körber. “Fachnahe Weiterbildungen machen Sinn. Fachfremde Weiterbildungen nicht. Dieser Haltung begegne ich immer wieder im Austausch mit Firmen.“
Doch gerade angesichts der Debatte um Krankheitstage und Fachkräftemangel, ist es wichtiger denn je, Bildungsurlaub nicht als Fehlzeit zu betrachten, sondern als präventive Maßnahme, die langfristig die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigert.