Wenn ein Elternteil pflegebedürftig wird, sind es meist die Frauen, die ihren Job reduzieren oder ganz aussteigen. Nach einer solchen Pflegezeit ist es häufig schwer, im alten Beruf wieder Fuß zu fassen. Auf das Naheliegende kommen viele dabei nicht. Sie können das Know-how aus der Pflegezeit für den beruflichen Neuanfang nutzen. Wer einen Angehörigen gepflegt oder im Alltag begleitet hat, ist gut geeignet für eine professionelle Seniorenbegleitung.
Die qualifizierte Senioren-Assistenz richtet sich an ältere Personen, die zu Hause wohnen bleiben möchten, aber das persönliche Gespräch vermissen, der Einsamkeit entfliehen möchten und dabei von Menschen begleitet werden wollen, die ihnen guttun. Senioren-Assistenten unterstützen die Älteren dabei, respektvoll und langfristig in der häuslichen Umgebung wohnen zu bleiben. Sie kümmern sich um die kleinen Dinge des Alltags, die Ältere nicht mehr machen wollen oder machen können. Sie bringen den Senioren Wertschätzung und Anerkennung entgegen, sorgen für geistige Anregungen und eine soziale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Genau auf diese Aspekte ist die Ausbildung zur selbstständigen Senioren-Assistenz ausgerichtet. Die Zahl der Senioren-Assistenten wächst ständig. Tausende haben diese Ausbildung in Deutschland absolviert.
Die entsprechende Ausbildung wurde erstmals 2006 im Kreis Plön in Schleswig-Holstein von der Frauenbeauftragten Ute Büchmann entwickelt. Rund 2.500 Senioren-Assistentinnen und -Assistenten wurden mittlerweile nach diesem Modell an sechs Seminarorten in Deutschland ausgebildet. 2019 erhielt Büchmann als soziale Unternehmerin den Zugabe-Preis der Körber-Stiftung.
Erklärvideo Senioren-Assistenz