Was für Geschichten über die Wirklichkeit gehören jetzt erzählt? Unser Genre Krimi/Noir befasst sich mit Konflikt, Verbrechen und Gewalt. Wir können spannend, eingängig, mitreißend, kritisch Unrecht sichtbar machen, nicht als Gut-Böse-Schema, sondern vielschichtig, wahrhaftig, solidarisch mit Machtlosen, Opfern und Engagierten. Es gilt, komplexe Wahrheiten zu suchen und im ungeschönten Realismus das Utopische zurückzugewinnen, das kann Kriminalliteratur. Gerade jetzt wünschen wir uns sprachlich starke Romanprojekte, die sich gegen das unheilvolle Schwarzweißdenken stemmen, die den Widersprüchen mit Komplexität gerecht werden und den Menschen mit Respekt. Solche Schreibe brauchen wir, das Entstehen solcher Spannungsromane wollen wir mit dem Anne-Goldmann-Stipendium fördern. Bitte reicht uns Projekte ein, die
den Blick weitendas Denken anregensich auch an Themen wagen, die nicht einfach sindvom Leben handelnechte Menschen sichtbar machen – am liebsten solche, die nicht wohlaufgehoben sind, die oft im Schatten bleiben, die es schwer habenreale Verhältnisse zeigenpackend und empathisch erzählenspannend und geschmeidig zu lesen sind.
Bei diesem Stipendium geht es um den Mut, Neues zu wagen, die Sicherheit des Altbewährten zu verlassen und in die Große Erzählung unserer Gesellschaft einzugreifen. So, wie es Anne Goldmann in ihren Romanen getan und für eine feministische Literaturproduktion gefordert hat. Nach dem HERland-Motto HINSEHEN, ERZÄHLEN, RISKIEREN. Das HERland-Netzwerk freut sich über die Chance, den Mut zum Schreiben exzellenter kritischer Kriminalliteratur zu unterstützen, und auf viele spannende Projekte.