Das Schloss sollte 365 Fenster, 52 Räume und zwölf Türme umfassen, entsprechend der Tage, Wochen und Apostel des Jahres. Auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern entstanden neben dem Schloss selbst auch ein Ballsaal und ein großzügiger Swimmingpool.
Doch die Realität holte den Künstler ein. Kazimierczak besaß lediglich eine Genehmigung für ein Bauwerk von 1000 Quadratmetern. Als die Behörden auf die erheblichen Überschreitungen aufmerksam wurden und das Geld zur Neige ging, mussten die Bauarbeiten 1991 eingestellt werden. Mehrere Anträge, die Arbeiten wieder aufzunehmen, blieben bis heute erfolglos.
Trotz seines unvollendeten Zustands hat das Schloss Kultstatus erreicht. Jahr für Jahr zieht es Tausende von Besuchern an, die von seiner Größe und Symbolik beeindruckt sind. Offiziell ist das Betreten des Geländes nicht gestattet, doch der imposante Anblick des Bauwerks allein lohnt bereits die Reise.
Für die Einheimischen ist das Schloss zu einem beliebten Ort für Spaziergänge und Picknicks geworden – ein Wahrzeichen, das das kulturelle Erbe der Region bereichert.
Fast 40 Jahre nach Beginn des Projekts gibt es Hoffnung auf eine Vollendung. Der Stadtrat von Łapalice hat Pläne zur künftigen Nutzung des Gebäudes ins Auge gefasst, und auch Kazimierczak selbst zeigt Interesse an einer Zusammenarbeit. Sollte das Schloss eines Tages fertiggestellt werden, könnte es zu einem Symbol für Beharrlichkeit und die Kraft von Träumen werden.
Danzig und Masuren Rundreise ??✨ Spuren des Zweiten Weltkriegs