(openPR) Das Molekül RNA, kurz für Ribonukleinsäure, dürfte den meisten Menschen bekannt sein, seit es als Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 eingesetzt wurde. Die RNA wird nach wie vor intensiv erforscht. Das liegt daran, dass sie bei der Entstehung von Krankheiten wie Krebs eine Rolle spielt und ein Schlüssel für verbesserte Therapien sein kann.
Mit RNA hat sich auch die Chemikerin Dr. Carolin Scheitl von der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg in ihrer Doktorarbeit beschäftigt. Ihre Forschungsfrage: Wie lassen sich kleine chemische Bausteine, sogenannte Methylgruppen, an der RNA anbringen, um deren Struktur und Funktion zu beeinflussen?
Diese Frage löste die Forscherin aus dem Team von Professorin Claudia Höbartner mit Bravour: Sie entwickelte MTR1, das erste RNA-Enzym, das Methylgruppen auf eine genau definierte Position in einer Ziel-RNA überträgt. Dieses Vorgehen eröffnet neue Wege, um die biologische Bedeutung des im Organismus häufig vorkommenden Methylgruppen-Transfers besser zu verstehen.
Für ihre Dissertation wurde Carolin Scheitl nun ausgezeichnet: Am 14. November 2024 erhielt sie in München einen der Kulturpreise Bayern in der Sparte Wissenschaft. Der Preis ging an weitere 32 Absolventinnen und Absolventen bayerischer Hochschulen. Verliehen wird er von der Bayernwerk AG in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
Die Preise in der Sparte Wissenschaft sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten außerdem eine Bronzestatue, den vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer gestalteten „Gedankenblitz“.
Carolin Scheitl, Jahrgang 1993, stammt aus Würzburg und hat an der JMU Chemie und Biologie studiert. Ihre Doktorarbeit schloss sie 2023 ab. Aktuell forscht sie als Postdoc im Team von Claudia Höbartner: Sie untersucht weiterhin das Potenzial, das RNA und DNA als Enzyme haben.